Vor gut einem Jahr lag ein alter Mielemotor im Container. Da diese Dinger ja eigentlich nie kaputtgehen, nahm ich ihn mal mit.

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Nach einer ersten Durchsicht auf der Werkbank und einem Telefonat mit meinem Schwager (der Physiker ist) kam die Erkenntnis, das da ein Kondensator fehlt. Gott sei Dank ist selbiger Schwager vom Fach und bestellte mir den Kondensator bei einer seiner monatlichen Bestellungen einfach mal mit. Dann kam Corona und ich habe ihn ein Jahr lang nicht gesehen.

Bei einem Familientreffen vor einem Monat brachte er mir das Teil dann endlich mit. Leider kam mir trotz „Schaltplan“ nicht die Erleuchtung, wie man das Ding denn nun anschließt.

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Also eingepackt und meinen Nachbarn auf zwei Bier Bier besucht. Der ist nämlich Elektroingenieur. Da war ich an der richtigen Adresse. Der Motor wurde durchgemessen, verdrahtet und ausgiebig getestet. Die Tatsache, dass er lief, wurde dann bei einem dritten Bier gefeiert.

Ein paar Leitungen habe ich noch mit Schrumpfschlauch isoliert, teilweise ordentliche Stecker angecrimpt und Wagos statt Lüsterklemmen benutzt.

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Als Einsatzweck habe ich mir einen Tellerschleifer ausgedacht. Dafür habe ich bei amazon eine 230er Klettscheibe geordert und diese vorne am Motor angebracht.

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Ohne Gehäuse machts ja nur halb so viel Spaß. Mein OSB-Reste-Lager gab genug her und ich konnte mir ein paar Stücke zurechtschneiden. Benutzt habe ich dafür die Kappsäge.

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Der Motor selber ruht auf einem kleinen Podest.

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Die Bretter wurden miteinander verschraubt und verleimt.

Dann habe ich den Motor eingesetzt und ganz dilettantisch den Kreis mit Bleistift auf die Blende übertragen. Das Loch wurde dann mit der Stichsäge ausgeschnitten.

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Hat perfekt gepasst, wobei mir die Lücke zwischen Schleifscheibe und Blende ein bisschen zu groß ist. Der Motor wurde von unten mit Schrauben fixiert und danach kam der Deckel drauf.

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Die Rückseite habe ich offengelassen, damit man mal mit dem Kompressor den Staub durchpusten kann.

An die Seite kam ein kleiner Schalter und vorne ein kleines Podest, damit man die Werkstücke bequem gegen die Scheibe drücken kann. Das ganze Gerät wiegt jetzt ordentlich, ist aber auch nicht für den mobilen Einsatz gedacht. Der Motor läuft erstaunlich ruhig und die Scheibe hat keine wahrnehmbare Unwucht.

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Kostenpunkt: 6 Bier und eine Klettscheibe inkl. Scheiben für ca. 25 Euro. Find ich ok:-)