Meine Frau ging kurz nach der Hochzeit 2012 für fast ein Jahr zum Studieren nach Finnland. Das war nicht schön. Allerdings habe ich sie natürlich mehrmals besucht und dabei auch ein bisschen was von der finnischen Kultur kennengelernt. Leckeres Essen, lustige Leute, wunderschöne Landschaft und: Sauna. Ich mochte das ja eigentlich nie, aber nach dem mehrmaligen Besuch einer echten finnischen Sauna war mir klar, dass ich auch mal eine brauche, sofern ich Platz dafür habe. Da ich durch den Hauskauf 2016 plötzlich eine ganze Menge davon hatte, habe ich im selben Jahr mit dem Bau bzw. Einbau einer Sauna angefangen.
Suche nach einer geeigneten Sauna
Los ging das Ganze damit, dass ich die Kleinanzeigen nach einer guten gebrauchten Sauna durchstöberte. Irgendwann fand ich eine, die schon gute 20 Jahre alt war, aber kaum benutzt worden war, da der Vorbesitzer nach einem Jahr Besitz gestorben war und seine Frau mit Saunieren nichts anfangen konnte.
Also ab nach München, die Sauna abgebaut und für 300 Euro all inclusive mitgenommen. Der Transport war dank Opel Vivaro kein Problem, da hätte ich sogar noch eine zweite Sauna mitnehmen können.
Aufbau der Sauna
Nun ging es an den Aufbau zuhause. Wir haben im Garten einen Stadel, der für unsere Zwecke ziemlich überdimensioniert ist.
Also habe ich ihn innen halbiert und mit OSB-Platten, die ich im Haus abgebaut hatte, ausgekleidet. Auf dem Boden ist ein Rahmen aus Kanthölzern, die ich auf Betonplatten gestellt habe. Der Boden unter der Saunakabine blieb frei, da ich da vorhatte, Kieselsteine auszulegen.
Boden und Wände des Vorraumes bestehen aus Altholzbrettern, von denen ein großer Stapel im Stadel lag. Geschliffen habe ich sie grob (aber spreiselfrei) mit dem Trennschleifer und einem Klett-Schleifaufsatz.
Die Bank hinten habe ich aus ein paar Resten zusammengeschraubt. Auf dem Bild ist der Blick von Ruissalo auf das Meer zu sehen. Dort waren wir meistens in einer Sauna und sind danach im Meer geschwommen (in das ein Loch gehackt war, weil es zugefroren war).
Wie bereits erwähnt hatte ich ursprünglich den Boden der Sauna mit Lechkieseln ausgelegt. Das hat sich allerdings schnell als Quatsch erwiesen, da dann von unten kalte Luft nach oben zieht.
Also habe ich ein Unkrautfließ ausgelegt und den Boden ebenfalls mit Altholzbrettern belegt, die ich allerdings aus hygienischen Gründen geölt habe.
Mir war wichtig, dass die Elektroinstallation (da selber ausgeführt) unabhängig vom Haus ist. Daher habe ich einen Stecker für die Beleuchtung und einen für den Ofen installiert. Diese befinden sich im Eingangsbereich der Sauna. Will man saunieren, muss man ein Verlängerungskabel zum Stadel ziehen.
Saunieren im Freien
Zum Technischen ist noch Folgendes zu sagen. Die Sauna befindet sich ja draußen und wird elektrisch beheizt. Der Ofen muss sich daher schon etwas anstrengen, besonders wenn es draußen -15 Grad hat. Wenn man ihn 2-3 Stunden vorheizt, erreicht man aber knapp 80 Grad, was für unsere Zwecke absolut ausreichend ist. Die Sauna ist ja aus Elementen gebaut, die in der Mitte mit 5 cm Steinwolle gedämmt sind. Mit fleißigen Aufgüssen kann man durchaus erreichen, dass man es wegen der großen Hitze nicht lange da drin aushält.
Grundsätzlich benutzen wir die Sauna sehr gerne, wenn auch durch unsere Kinder gerade wenig Raum dafür ist. Ich habe aber zum Beispiel in den Wintermonaten jeden Monat ein- bis zweimal ein Treffen mit zwei Freunden, bei dem wir meist bis Mitternacht saunieren.
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