Dieses Projekt hat mich jetzt ein wenig länger beschäftigt, daher auch die längere Blog-Pause. Unsere Jungs wünschen sich schon seit längerer Zeit Haustiere. Auf unseren Vorschlag hin waren sie von der Idee, Hühner anzuschaffen, ziemlich begeistert. Also haben wir einen geeigneten Platz im Garten gesucht und der Papa hat sich mal an die Verwirklichung gemacht.

Hühner im Garten

Der geeignete Ort

Unser Gartenstadl hat ja platzmäßig noch Kapazitäten frei, daher haben wir uns entschieden, den Hühnerstall dort hineinzubauen. Der Ort passt vom Wind und der Sonneneinstrahlung her recht gut. Also habe ich bei zwei Brettern des Stadls je ein Stück herausgenommen. Ein Loch wird die Klappe, eines das Fenster.

Hühnerstall bauen

Das Fenster bleibt logischerweise offen, wurde allerdings mit Maschendrahtzaun gesichert, die Klappe wurde mit einem Scharnier befestigt und kann mit einem Riegel von außen verschlossen werden.

Hühnerstall DIY

Ich habe aus 4 Reststücken und einer Acrylscheibe noch ein Fenster gebaut, das man, wenn es kälter wird, in das Fenster einsetzen kann. Aktuell brauchen wir das aufgrund der warmen Temperaturen aber nicht.

Hühnergehege selber bauen

Der Hühnerstall

Aufgrund meiner reinen Internetkompetenz hatte ich zuerst einer Anleitung vertraut, die sich allerdings als zu kleine Lösung herausgestellt hatte. Wir wollen ja schließlich glückliche Hühner und keine Legebatterie. Mich wundert es aber, dass Hühner bei diesen Fertig-Baumarktställen eigentlich viel zu wenig Platz haben. Letztendlich habe ich den Stall also nochmals vergrößert. Somit haben die Hühner nun knapp über 1,5 qm zur Verfügung und machen einen ziemlich zufriedenen Eindruck. Die Höhe des Stalls beträgt 86cm, was ebenfalls absolut ausreichend ist.

Hühnerstall selbst bauen

Material ist 12er OSB mit einer Unsterkonstruktion aus 3x5er Dachlatten. Licht bekommen die Hühner von der Vorderseite des Stalls, wobei ich überlege, im Stadl noch Belüftungsklappen bzw. ein weiteres Fenster zu installieren.

Hühnerstall innen

Den Hüherstall kann man von der Stadlseite in seiner ganzen Breite öffnen, um ihn ordentlich reinigen zu können. Das erledigen wir alle 2-3 Tage und unsere Jungs sind da sehr engagiert dabei.

Die Ausstattung des Hühnerstalls

Die Hühner haben einmal einen Futterspender mit Körnerfutter und einen Wasserspender. Im Außenbereich haben sie aber eine weitere Schüssel mit Wasser und werden dort auch mit „nassem“ Futter versorgt (Gemüse, etc)..

Weiterhin haben sie ein Sandbad, eine Sitzstange aus einem Ast und zwei Legenester. Diese habe ich nach EU-Vorgaben aus OSB gebaut, außen am Stall angebracht und so konstruiert, dass man sie von außen öffnen kann.

Legenester für Hühner selber bauen
Legenester für Hühner DIY
Legenester zum Öffnen selber bauen

Im Stall liegt noch eine große Platte, die der Grundfläche des Stalls entspricht. Diese ist beschichtet und kann zur Reinigung des Stalls einfach herausgezogen werden und nass geputzt werden. Dies ist wichtig, da durch den Hühnerkopt natürlich auch Krankheiten entstehen können. Abgesehen davon stinkt ein dreckiger Hühnerstall wirklich ordentlich.

Das Außengehege

Neben unserm Stadl habe ich den Hühnern ein Stück Wiese eingezäunt. Der Zaun besteht aus Kunststoffpfählen, die aus eingeschmolzenem Altplastik bestehen. Die sind zwar nicht sehr ansehnlich, dafür aber nachhaltig und haltbar. Der Zaun ist ein Hühnernetz von Amazon, das recht strapazierfähig ist. Als Schutz vor Greifvögeln habe ich ein Vogelschutznetz gespannt und mit Kabelbindern befestigt. Dieses hindert die Hühner auch am Davonflattern.

Hühnergehege DIY
Unser „Streichelzoo“: Eigene Hühner und Nachbarschafe

Als kleines Gimmick wurde aus einer Multiplexplatte und zwei Lattenresten noch ein kleines Dach integriert, damit die Hühner sich mal kurz verstecken können, wenn ein Vogel über das Gehege fliegt.

Die Tür besteht aus Palettenresten und ist mittels eines Riegels von außen verschließbar.

Tür für Hühnergehege aus Paletten selber bauen

Die Hühner

Unsere Hühner haben wir bei einem lokalen Bio-Hühnerzüchter besorgt. Kostenpunkt waren 18 Euro pro Huhn. Jeder unserer Jungs durfte sich eines aussuchen, somit haben wir nun eine Chicaletta, eine Lieselotte und eine Huhni. Alle drei sind noch recht jung und werden erst noch mit dem Eierlegen anfangen. Wir haben Rassen gewählt, die bis zu 240 Eier im Jahr legen, zutraulich und weitgehend winterhart sind. Außerdem sind das sogenannte Hybriden, die man auch essen könnte. Das kommt aber auf keinen Fall in die Tüte.

Lohnt sich die Hühnerhaltung?

Das kommt darauf an, unter welchen Gesichtspunkten man das Ganze betrachtet. Unser Großer, der eigentlich, was Tiere angeht, eher ängstlich ist, ist total motiviert, will sein Huhn halten und streicheln und überwindet dadurch ein bisschen seinen Respekt. Das Erste was wir morgens machen, ist, die Hühner rauszulassen und das Letzte, sie wieder in den Stall zu verfrachten und die Klappe zu schließen, dass kein Marder oder Fuchs sie holen kann. Für unsere Kinder ist das mittlerweise eine wichtige Aufgabe, die sie gerne erledigen. Um also in Kindern ein bisschen Verantwortungsbewusstsein zu wecken, sind Hühner sehr geeignet.

Die Eier, die sie dann bald anfangen zu legen, sind natürlich ebenfalls eine nette Zugabe. Die Jungs kontrollieren auf jeden Fall schon täglich die Legenester und sind leicht enttäuscht, wenn immer noch nichts drinliegt.

Letztendlich muss man natürlich auch berücksichtigen, dass Hühner ihr Außengehege ganz schön zurichten. Nach einer Woche haben unsere schon Stellen entgrast, da sie natürlich laufend herumscharren

Hühnerhaltung Probleme

Kostenmäßig lohnt es sich auf jeden Fall, wenn man ein bisschen „DIY“-Fähigkeiten aufweisen kann. Unsere gesamte Konstruktion hat keine 100 Euro gekostet, was sich im Vergleich zu diesen Baumarkt-Fertigställen, die gerne über 300 Euro kosten und schon neu fast auseinanderfallen, definitiv rentiert.