Wenn man ein Auto kauft und sich Gedanken macht, welche Umbauten am wichtigsten sind, fällt einem selbstverständlich als erstes eine Effekthupe ein. Zumindest war das bei mir so…

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Zuerst habe ich eine solche Hupe mal bei amazon geordert. Für knapp 30 Euro macht man da nix falsch.

Diese Hupe lag dann erstmal eine Zeit lang auf meinem Tisch, da ich erst überlegt hatte, sie vielleicht doch ins Wohnmobil einzubauen. Das habe ich aber wieder verworfen, da mir der Einbau in den Fiat 126 um einiges einfacher erschien und es zu diesem Auto irgendwie besser passt.

Bau des Halters für die Hupe

Der Einbau war deswegen relativ gut machbar, da im Motorraum schon zwei gut nutzbare Bohrungen mit Gewinde vorhanden waren.

Da ich Hemmungen habe, Löcher in Autos zu bohren, habe ich dafür einen extra Halter entworfen, den ich aus dem Bein eines Schwerlastregals und zwei Bauwinkeln gebaut habe.

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Dazu habe ich die Winkel im Motorraum verschraubt und ein Stück Holz an die Winkel gespaxt. Somit hatte ich den idealen Abstand und konnte das zugeschnittene und abgeschliffene Winkeleisen an die Winkel schweißen.

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Man möge mir meine hässlichen Schweißnähte verzeihen, ich bin halt nur Lehrer.

Das Winkeleisen wurde vorher noch angeschnitten, um einen Knick reinbiegen zu können. Das lag daran, dass der Motorraum ebenfalls einen Knick nach Innen macht.

Nachdem ich alles mit der Schrubbscheibe noch etwas aufgehübscht hatte, wurde der Halter mit schwarzem Rostschutzlack gepinselt.

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Einbau des Halters

Als nächstes habe ich den Halter mit Linsenkopfschrauben im Motorraum befestigt und als Unterlage Stücke aus einem alten Fahrradschlauch gebastelt habe, um den Lack nicht unnötig zu verkratzen.

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Anschluss der Hupe

Die Hupen und das Relais wurden erst jetzt angebracht, um den Platz optimal ausnutzen zu können. Diese wurden einfach mit den mitgelieferten Schrauben so an dem Halter verschraubt, dass sie sich untereinander nicht berühren.

Bei den Schläuchen musste ich nochmal zum Baumarkt fahren, was da mitgeliefert war, war nämlich deutlich zu kurz. Aber wurscht, 10mm-Schlauch kostet nicht die Welt.

Die Verkabelung war relativ gut zu machen, vorgegangen bin ich nach folgendem Schaltplan:

Schaltplan Hupe

Wichtig ist noch, dass ich alle Kabel ordentlich mit Kabelschuhen versehen und danach mit Schrumpfschlauch isoliert habe. So kann ich nachts gut schlafen ohne Angst haben zu müssen, dass wegen meinem Pfusch die Karre abbrennt.

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Anschluss des Schalters (bzw. Tasters)

Da der Fiat 126 eine weitere Bohrung ohne Gewinde im Motorraum hat, konnte ich die Leitungen nach Anbringen einer Gummikabeldurchführung die Leitungen für den Taster dort hindurch in den Innenraum verlegen.

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Alle anderen Kabel habe ich wo nötig durch ein schwarzes flexibles Rohr geführt, um zu verhindern, dass sie sich irgendwo aufreiben. Sicher ist sicher.

Anschluss der Hupe an die Batterie

Zwischen Batterie und der Leitung der Hupe wurde ein Sicherungshalter verbaut, in den man eine Flachsicherung mit 20A einstecken kann. Das sind im Prinzip so Ringe, die man durchschneidet und links und rechts dann anklemmen kann.

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Rechtliches

Jetzt kommts: Da so eine Hupe natürlich nur zu Showzwecken und nicht im Straßenverkehr eingesetzt werden darf, darf man die Standardhupe natürlich nicht damit ersetzen. Meine „normale“ Hupe bleibt weiterhin auf dem Lenkrad, während die La Cucaracha-Hupe einen Extraschalter (bzw. Taster) bekommt.

Bau des Schalters für die Hupe

Diesen habe ich in eine bereits vorhandene Bohrung unter dem Lenkrad eingepasst. Hierfür habe ich mit der Lochsäge aus einem alten Stück Plastik einen Kreis ausgesägt und in diesen eine Kabeldurchführung aus Gummi eingeklebt. Diese lässt sich mit sanfter Gewalt in das Loch drücken und hält ziemlich gut darin.

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In die ganze Konstruktion habe ich dann den Taster eingeklebt und das ganze nach Verlöten der Kabel in die Bohrung eingedrückt.

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Somit ist die ganze Geschichte auch relativ gut demontierbar, damit man sie nur zu Showzwecken auf Privatgelände einbauen kann und ich musste nichts kaputtmachen.

Test der Hupe

Ein erster Soundcheck ergab folgende beide Ergebnisse:

  1. Die Hupe ist trotz Einbau unter der Haube so laut, dass einem, wenn man neben dem Auto steht, fast das Trommelfell rausfliegt. Zum Fußgängererschrecken sollte man so eine Hupe definitiv nicht einsetzen.
  2. Die Hupe klingt nicht so bombig, da ein Horn zu tief ist. Leider kann man das nicht stimmen, außer man flext Stücke aus den Hörnern bzw. klebt was an. Ist halt der Nachteil am billigen China-Produkt, ich habe aber auch keine Hupe gefunden, die hochwertiger gewesen wäre.

Alles in Allem aber ein witziges Projekt, bei knapp 30 Euro kann man so einen Quatsch auch mal riskieren. Meine Kinder sind auf jeden Fall hin und weg.

Wie geht es mit dem Auto weiter?

Obwohl ich die Karre unglaublich witzig finde und von ihrem simplen Aufbau echt begeistert bin, werde ich sie ziemlich sicher in baldiger Nähe wieder verkaufen. Ich habe mich mittlerweile recht gut in die Materie eingelesen und weiß, dass die Polski-Varianten des Fiat eher günstig gehandelt werden und auch qualitativ hinter den „Originalen“ anstehen. Da ich den Fiat auch als „Wertanlage“ betrachte, ist mir dieses Modell nicht geeignet, um es zu behalten. Daher würde ich mich lieber nach einem echten Italiener oder der Steyr-Variante umzuschauen. Mal schauen, mit der Hupe habe ich aber ein echtes Verkaufsargument generiert:-)

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