Familienbett – Altholz, keine sichtbaren Schrauben, 2,70m, Einzelanfertigung und unendlich gemütlich!
10 Jahre lang haben meine Frau und ich ein 1,80cm breites Bett gehabt. Als unser erstes Kind auf die Welt kam, hatten wir auch zu dritt noch viel Platz. Kurz nach dem Hauskauf kam Sohn Nr. 2 auf die Welt und es wurde eng im Bett. Also stellten wir ein 100cm-Bett daneben und quartierten unseren Großen dorthin. Das hatte zum Effekt, dass er trotzdem jede Nacht in unseres rollte.
Als dann der zweite Stock und somit unser Schlafzimmer fertig war, wollte ich gleich Nägel mit Köpfen machen. Der Raum war genau so breit, dass ein 270cm-Bett reinpasst. Perfekt!
Material/Bau des Familienbetts
Der Rahmen besteht aus dicken Kanthölzern aus dem Baumarkt. Ich musste lange suchen, bis ich genug gerade hatte, die Dinger sind oft so verzogen, dass sie unbrauchbar sind. Die Blenden sind Altholzbretter, die ich von innen verschraubt habe, damit man keine Schraubköpfe sieht. Geschliffen habe ich sie mit dem Trennschleifer und 240er-Aufsatz, geölt wurden sie mit Legno-Holzöl.
Die vorderen Füße habe ich aus einem Balken gefertigt, der im Zuge unserer Dachsanierung aus dem Dachstuhl geschnitten wurde, um Platz für ein Fenster zu machen. Die Vertiefungen, um die Latten einzuzapfen, habe ich mit der Handkreissäge mit Tiefenstopp gesägt. Das Schema sieht man auf dem folgenden Bild.
Dieses Schema stimmt allerdings in meinem Fall nur halb, die hinteren Füße habe ich nämlich aus Balkenresten gebaut. Der Altholzbalken war leider nicht lang genug für 8 Stück und die hinteren sieht man sowieso nicht.
Hinten habe ich noch eine Blende angeschraubt, damit man sich zum Beispiel beim Vorlesen dort anlehnen kann. Diese besteht aus einem extrabreiten Altholzbrett. Da die Ständer dafür etwas ausladen, habe ich dort noch ein Brett als Ablage befestigt. Da steht das Babyphone, die Nachtischlampe und „Notfallwasser“, da nachts ab und zu mal jemand aufwacht und Durst hat.
Wir haben einen der billigsten Lattenroste vom Ikea gekauft, da wir auf dem komischerweise am besten schlafen. Dieser wurde von mir vorne und hinten verschraubt, damit er nicht verrutscht und/oder klappert.
Letztendlich befindet sich auf der einen Seite eine durchgehende 180cm-Matratze, auf der ich mit den beiden Großen schlafe. Die 90cm-Matratze daneben ist für Frau und Baby reserviert. Ich würde sie auch auf die andere Seite lassen, aber sie findets da am gemütlichsten.
Meine Erfahrung zum Familienbett: Wir schlafen nirgends auf der Welt so gut wie da drin. Das liegt aber nicht an der Konstruktion, sondern an der Tatsache, dass wir alle zusammen sind. Bis auf den Kleinsten, der ja noch gestillt wird, schlafen alle Kinder fast jede Nacht durch. Und aus Berichten von anderen Leuten, die so schlafen, weiß ich, dass die Kinder sowieso irgendwann freiwillig gehen. Das wird wahrscheinlich sowieso gar nicht mehr so lange dauern. Jedes unserer Kinder hat ein eigenes Zimmer mit einem eigenen Bett. Sie können es also jederzeit ausprobieren (was sie auch schon gemacht haben). Lustig ist aber dennoch, dass nach wie vor viele Leute ein Familienbett verurteilen, obwohl sie da gar keine Erfahrungen haben. Selber schuld:-)
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