Dass der Fiat 126 nicht einfach so fahrbar ist, war ja klar. Das Ding macht zwar, was es soll, dennoch gibt es einige Baustellen, die schon lange vernachlässigt wurden. Öl und Verschleißteile wurden offenbar regelmäßig getauscht, speziellere Arbeiten wurden aber ignoriert. Jetzt darf ich dran:-)
Danke zuerst auf jeden Fall an die Jungs und Mädels von www.fiat126forum.de, die einem immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn man doofe Fragen hat. Ohne die wäre ich aufgeschmissen!
Bei der ersten Sichtung ist mir aufgefallen, dass der Motor und das Getriebe etwas schwitzen. Größtenteils schauts nach Getriebeöl aus. Die Achsmanschetten waren verdächtig feucht, weswegen ich sie gleich mal angegangen bin.
Zuerst öffnet man die 4 Schrauben mit Schlüsselweite 10 an der Halterung der Manschette. Bitte nur diese, nicht die 13er!
Das Blech lässt sich dann vorsichtig abhebeln und wird mitsamt der Manschette nach hinten Richtung Rad gezogen.
Hinter der Manschette sitzt ein Sicherungsring, der (Achtung, Wortwitz) mit Sicherheit innen an der Manschette klebenbleibt. Der muss später wieder in der einzigen Stellung, in der er passt, getriebeseitig eingesetzt werden (dazu später mehr).
Nun macht man sich an das Schiebestück, indem man die 4 Schrauben löst (am besten gleichmäßig, nicht eine nach der anderen). Das geht am besten mit einer Ratsche mit einer ordentlichen Verlängerung.
Zwischen Achswelle und Ruckdämpfer sitzt eine Feder, die man am besten erneuert. Meine linke war gebrochen und die rechte zu kurz.
Wichtig: Am Ende der Achswelle sitzt in kleiner Sicherungsring, den man mit einem kleinen Schraubenzieher abpulen kann. Vorsicht, der fliegt weg!
Auf dem letzten Bild erkennt man, dass meine Verzahnung schon länger kein Fett mehr gesehen hatte. Gott sei Dank war da trotzdem kein merkbares Spiel vorhanden. Huiuiui!
Das Schiebestück kann man nun Richtung Rad abziehen, es folgt die Gummimanschette dahinter und die Achsmanschette inkl. Halteblech und Sicherungsring.
Das Schiebestück war noch gut, das habe ich gereinigt und mit Owatrol bepinselt.
Auch alle anderen Teile wurden mit Bremsenreiniger geschrubbt. Ist alles geputzt, kann man sich wieder an den Zusammenbau machen. Zuerst setzt man den Sicherungsring am Getriebe wieder ein. Auf dem Bild sieht man ganz gut, wie er hineingehört. Aufpassen, dass er dann nicht wieder abhaut, wenn man die Manschette einsetzt!
Nun folgt die Achsmanschette mit dem Blech.
Ist die Manschette verbaut, kann man am Schiebestück weitermachen. Somit schiebt man zuerst die Gummikappe auf, dann das Schiebestück, dann bringt man den Sicherungsring wieder an. Feder am Schluss nicht vergessen!
Hier muss ordentlich Fett auf die Verzahnung und in den Hohlraum dahinter. Ich habe die Verzahnung mit Kupferpaste bestrichen und den Raum in Schiebestück mit Gelenkwellenfett gefüllt. Nach dem Einsetzen der Feder schraubt man die Schiebestücke gleichmäßig fest. Die Schraubengewinde habe ich ebenfalls mit Kupferpaste bestrichen.
War alles in allem gar nicht so schwer und motiviert zu weiteren Arbeiten:-)
Ich denke fast, wenn man sich einen gebrauchten Fiat kauft, lohnt es sich, die Verzahnung im Schiebestück zu checken. Falls da jemand ohne Fett gearbeitet hat, sollte man das schleunigst nachholen, ansonsten riskiert man eine abgedrehte Verzahnung irgendwo mitten auf der Fahrt.
Ich habe jetzt auf jeden Fall ein Schiebestück im Bordwerkzeug, das schadet auf keinen Fall:-)
Schreibe einen Kommentar