So eine Vorrichtung hat mir am Kappsägentisch noch gefehlt. Das Problem ist, dass ich aufgrund der Quarantäne aktuell nicht mal schnell zum Baumarkt marschieren kann. Daher besteht diese Absauganlage komplett aus Material, das ich in meinem Fundus hatte.
Da nach wenigen Sägeschnitten um die Kappsäge herum alles voller Späne ist und der Alibi-Fangsack an der Säge nicht wirklich effizient ist, ist so eine Anlage durchaus sinnvoll.
Da der einzige halbwegs brauchbare Behälter eine „Wir sammeln ihre Klamotten für einen guten Zweck und verkaufen sie dann teuer in Osteuropa“-Tonne war und diese aber aus recht dünnem Plastik war, musste ich mir was einfallen lassen, damit es sie aufgrund des Unterdrucks nicht zusammenfaltet. Gelöst habe ich dieses Problem mit einsilikonierten und verschraubten Verstärkungen für Boden und Deckel und Querstreben, die die Seiten stabilisieren.
Als nächstes kam der Einlass dran. Dieser muss schräg an der Seite eingebaut werden. Das dient dazu, dass der Luftstrom mit den enthaltenen Spänen in Rotation versetzt wird, damit die Späne, die eingesaugt werden, zu Boden fallen und die Luft, die dann zum Staubsauger geht, weitgehend sauber ist.
Da ich noch eine Flasche billiges Silikon über hatte, habe ich meinen ältesten Sohn mal ordentlich auf die Tube drücken lassen:
Das gleiche habe ich beim Tauchrohr oben gemacht, an das dann der Staubsauger angeschlossen wird: Viel hilft viel!
Ein erster Testlauf zeigte, dass der Unterdruck doch zu stark war. Die Tonne drückte sich ein wenig zusammen, was natürlich nicht im Sinne des Erfinders ist. Also habe ich das Internet befragt und bin auf den Begriff „Unterdruckventil“ gestoßen. So etwa habe ich selbst gebastelt. Man benötigt eine Gewindestange, eine Holzscheibe, eine Feder, mehrere Beilagscheiben und Muttern und eine Dichtung.
Wenn der Unterdruck in der Tonne zu groß wird, drückt sich die Feder nach unten und gibt die 3 Bohrungen frei, durch die dann „Notluft“ einströmen kann. Funktioniert ganz gut.
An den Saugerschlauch habe ich dann noch eine 40er PVC-Muffe geklebt, aus der ich die Dichtung enfernt habe. Die passt jetzt perfekt auf den Anschluss der Kappsäge.
Die Rohre, die man einfach ineinanderstecken kann, habe ich jeweils mit einem Stück Fahrradschlauch und zwei Kabelbildern abgedichtet.
…und damit meine Frau nicht sauer ist, habe ich ihr aus den Resten und meinem alten Kreissägenschlauch den Kellerstaubsauger wieder beschlaucht (nachdem ich ihm den einzigen brauchbaren Schlauch im Haus geklaut hatte). Ich hoffe, sie merkts nicht.
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