Seit letztem Jahr haben wir ja unsere neue Terrasse, auf der leider immer noch die Möbel für den kommenden Sommer fehlen. Bei einem Besuch eines lokalen Eisenwarengeschäfts fiel mir ein Schild auf: „Palettenholz zu verschenken“. Da habe ich natürlich sofort zugegriffen und das Material war somit gratis.

Der Tisch ist schon mal fertig. Ich bin vom Ergebnis eigentlich recht angetan.

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Zwischen den Paletten, die im Hinterhof des Ladens gelagert waren, steckten sehr viele Latten, auf die Pappe geklebt und getackert war. Die habe ich mir mal alle mitgenommen.

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Dann war erstmal drei Abende lang Nägel ziehen und Pappe abschaben angesagt.

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Das Ergebnis war ganz nett, die Latten waren halbwegs gerade und auch von der Maserung her ganz nett anzusehen.

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Dann habe ich lange überlegt, wie ich die Latten plan kriege. Schleifen war keine Option, da bin ich ja locker eine Woche beschäftigt. Also mal schnell den Thomas angerufen, der hat nämlich einen Dickenhobel. Da haben wir dann einen Abend lang bei ein paar Bierchen alle Latten und Bretter durchgejagt.

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Als nächstes wurde ein Rahmen aus Dachlatten gebaut.

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Auf diesen habe ich die Latten gelegt und dann mit reichlich Owatrol bepinselt. Das habe ich aus dem Grund gemacht, da Owatrol ja auch zur Holzversiegelung geeignet ist. Da es ausdrücklich für Wohnmobilunterböden aus Holz geeignet ist, kann es auf Gartenmöbeln ja auch nicht falsch sein. Riecht auf jeden Fall schonmal gut:-)

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Jetzt fing der richtig anstrengende Teil an: Ich habe auf der einen Seite eine Wasserwaage festgezwungen, die mir quasi als Anschlag für die Latten diente. Dann habe ich drei Löcher in den Rahmen gebohrt, Lochpiekser (oder wie die heißen) hineingesteckt und die Latte daraufgepresst. Dann in die Latte gebohrt und das ganze mit Holzdübeln verleimt. Dann die Latte von oben mit einem Brett zur besseren Druckverteilung festzwingen. Dafür habe ich mich deswegen entschieden, da ich nicht 120 Spaxschrauben durch den Rahmen donnern wollte.

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Die Löcher immer schön mit dem Stemmeisen entgraten
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Auf der rechten Seite kann man sehen, dass die Latten nicht exakt gleich lang sind. Daher habe ich mir eine Führungsschiene gebastelt und bin mit der Handkreissäge schön langsam von oben und von unten (wegen der Schnitttiefe) entlanggefahren.

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Das hat insgesamt ebenfalls wieder drei Abende gedauert. Als Abstandshalter habe ich übrigens Stücke aus Bastelholzplatten aus Pappelholz geschnitten. Man muss aber immer wieder checken, dass man auf beiden Seiten gleich weit ist, da die Latten teilweise doch minimal verzogen hatten.

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Die Füße bestehen aus einer langen Diele, die ein Teil unseres Dachbodens war, den ich bei der Hausrenovierung vor 3 Jahren teilweise rausgerissen habe.

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Die Beine habe ich abnehmbar gebaut, damit man den Tisch im Winter zur Einlagerung auseinandernehmen kann.

Dafür habe ich vorgebohrt, dann das Loch aufgeweitet, von der anderen Seite mit dem Forstnerbohrer eine Vertiefung eingefräst, das Loch aufgeweitet, eine Einpressmutter hineingesteckt und die Tischbeine dann mit Maschinenschrauben (gesichert mit Beilagscheiben und Sprengringen) verschraubt. Hält bombenfest!

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Vorgebohrt
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Gefräst
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Loch aufgeweitet

Das Resultat kann sich durchaus sehen lassen. Die Kosten liegen bei ca. 20 Euro (10 Euro für Owatrol, 10 Euro für Dachlatten und Kleinteile).

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Eventuell werde ich aber aus einem Altholzbrett noch eine auf Gehrung gesägte „Blende“ bauen, die dann rings um den Tisch geht. Mir gefallen nämlich die Seiten mit den offenen Stirnseiten der Latten und die sichtbaren Einpressmuttern irgendwie nicht. Dann wird dieser Artikel natürlich noch ein wenig ergänzt.