Als das Haus meiner Oma verkauft wurde, hatten wir vorher die Aufgabe, es leerzuräumen. Da dieses Haus mehrere Jahrhunderte in Familienbesitz war, hatte sich natürlich einiges angesammelt. In der hintersten Ecke des Dachbodens habe ich damals einen kleinen alten gusseisernen Bräter gefunden. Zum Wegschmeißen war der definitiv zu schade. So schlimm sah er allerdings auch nicht aus.

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Zuerst habe ich den Flugrost mit Schleifschwämmen verschiedener Körnung und einem kleinen Kupferbürstenaufsatz für den Akkuschrauber entfernt. Da kam schon einiges an braunem und schwarzem Staub zusammen.

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Danach habe ich mich im Internet informiert, wie man weiter vorgeht. Am interessantesten fand ich die Kartoffelschalenmethode. Also wurde erstmal der Grill angeheizt. Als die Kohle schon am Glühen war, habe ich den Bräter auf den Grill gestellt und ca. 1 cm hoch mit Sonnenblumenöl befüllt.

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Als die Temperatur ausreichend hoch war, kamen ein paar Hand voll Kartoffelschalen und ca. 2 EL Salz dazu.

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Dann lässt man das Ganze vor sich hinfrittieren, bis die Kartoffelschalen richtig schwarz sind. Währenddessen kann man mit einem um einen Stock gewickelten Baumwolltuch den restlichen Bräter und den Deckel mit Öl bestreichen. Das brennt sich dann etwas ein und schützt die ganze Geschichte vor weiterem Rosten.

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Nun folgt der Zeitpunkt, bei dem es von „riecht und sieht eigentlich ganz lecker aus“ nach „Bäh“ geht.

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Irgendwann sind die Kartoffelschalen schwarz. Damit die Nachbarn nicht denken, dass man ein miserabler Koch ist, nimmt man alles vom Grill und entsorgt die ganze Brühe entsprechend.

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Danach wird der Bräter mit einem Baumwolltuch gründlich ausgewischt.

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Und wenn der Grill schon mal an ist, legt man sich noch einen kleinen Snack drauf. Alles Andere wäre ja Energieverschwendung.

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Nachdem der Bräter nun abgekühlt und ordentlich gereinigt ist, ist er eigentlich bereit für seinen ersten Einsatz.

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Da man in einem Bräter nicht nur braten, sondern auch backen kann, habe ich mich fürs Erste mal für ein Brot entschieden.

Dazu habe ich aus Roggenmehl und Wasser eine Woche lang ein sogenanntes „Anstellgut“ hergestellt und damit meine ersten Erfahrungen mit Sauerteigbrot gesammelt. Da das hier aber kein Koch- und Backblog ist, gibts hier kein Rezept – Einfach mal „Sauerteig“ googeln:-)

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Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

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Wenn das mit dem Backen nicht so ein Heckmeck wäre, würde ich gar nicht mehr zum Bäcker gehen. Aber ab und zu macht das ziemlich Spaß. Als nächstes steht jetzt aber erstmal ein ordentlicher Schweinebraten an.