Vor 3 Jahren habe ich meiner Frau zum Geburtstag einen Maltisch gebaut, da sie viel Wert darauf legt, unsere Kinder kreativ zu erziehen. Basis waren ein paar von den Altholzbrettern, die wir in unserem Haus beim Kauf vorgefunden hatten. Die Kosten liegen (ohne Farben und Pinsel) bei ca. 20 Euro.

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Das Haus, das wir gekauft haben, war früher eine Malerei inkl. Geschäft. So erklärt sich auch der ganze Platz. Wir haben einen Anbau am Haus, in dem sich neben meiner Werkstatt und einem Lager auch ein Raum mit ca. 60 m2 befindet, der mit großen Südfenstern ausgestattet ist. Dort haben wir einen Indoorspielplatz für die Kinder eingerichtet, in welchem es auch eine Malecke gibt.

An die Wand habe ich eine Weichfaserplatte gedübelt, welche mit Packpapier bezogen habe (Sprühkleber hilft!).

Den Maltisch wurde im Prinzip aus 6 Brettern und zwei Dachlatten gebaut.

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Alle Bretter wurden zugeschnitten und dann mit dem Klettschleifaufsatz für den Winkelschleifer erst mit 80er, dann mit 240er Körnung geschliffen und roh belassen.

Die Tischplatte ist 270 cm lang. Dieses Maß ergibt sich daher, dass für jede Farbe 15 cm zur Verfügung stehen und es insgesamt 18 Farbtöne gibt. Ich habe also in jedes 15 cm-Feld zwei Löcher gebohrt: Eines für den Farbtopf, eines für den Wasserbecher. Die Lochsäge musste ich auf meinen 1250 Watt- Bohrhammer spannen, da mein Akkuschrauber bei dem 2,3cm dicken Altholzbrett und dem großen Lochdurchmesser kläglich versagt hat.

Aus schmalen Holzstreifen, die ich vorher miteinander verleimt habe, wurden noch pro Fach zwei Pinselbänke gesägt.

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Das Gestell besteht aus zwei dicken Bohlen, die ich oben mit den Dachlatten und der Tischplatte verschraubt habe. Alle Schrauben sind wegen der Optik (ich wollte nicht dass man überall Schraubenköpfe sieht) von unten oder mit wenigen Ausnahmen an versteckten Stellen geschraubt. Die Bohlen stehen wiederum auf zwei Dachlatten, die vorne und hinten 5cm überstehen, um dem Tisch mehr Stabilität zu verleihen.

In der Mitte befindet sich noch eine Ablage für die Farben, die etwas schmaler ist als die Tischplatte. diese habe ich ab den Bohlen verjüngt, durch die Bohlen gezapft, seitlich verschraubt und mit einem Rand versehen. Dies gibt dem Tisch sehr viel Stabilität.

Die meiner Meinung nach für einen solchen Maltisch am besten geeignete Farbe ist Tempera. Diese besteht aus Farbpigmenten, Bindemittel und einer Wasser-Öl-Emulsion, ist günstig, relativ ungefährlich und vor allem auswaschbar. Die 18 Farbtöne habe ich alle über das Internet bezogen, wobei nicht alles in einem Onlineshop zu bekommen war. Somit habe ich über drei verschiedene Shops bestellt. Der Kostenpunkt liegt pro Literflasche bei zwischen 2 und 10 Euro.

Die Farbtöpfe sind eigentlich kleine Aufklaufformen vom Tedi, die pro Stück einen Euro gekostet habe.

Die Felder, in welchen sich die Farbtöpfe befinden, habe ich im jeweiligen Farbton gestrichen, damit man weiß, was wohin gehört.

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Die untere Ablage in der Mitte ist für die jeweiligen Farbflaschen vorgesehen. Im kleinen Fach links befindet sich eine große Wasserflasche mit Bar-Ausgießer, im rechten Fach eine Dose mit Reißzwecken, um die Bilder an der Weichfaserplatte zu befestigen.

Da das ganze Projekt schon 3 Jahre zurückliegt, poste ich noch zwei Bilder vom aktuellen Zustand des Maltisches. Unsere Kinder lieben es, bei schlechtem Wetter dort zu malen und auch wenn wir Besuch hatten, war das Ding immer ein Highlight. Der Tisch wird also fleißig benutzt.

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