In meiner Familie wird jedes Jahr ausgelost, wer von wem ein Weihnachtsgeschenk bekommt. Ich habe heuer meine kleine Schwester gezogen, die dieses Jahr in ihr Haus eingezogen ist. Da ich Geschenke in der Regel gerne selber baue, habe ich mich für einen selbstgebauten Messerblock entschieden, der meines Erachtens nach ganz gut in die neue Küche passt. Ich hoffe, sie freut sich:-)
Drauf gekommen bin ich tatsächlich nicht selber, letztendlich ist es ein Nachbau von Grey Element. Meinen Messerblock habe ich allerdings etwas größer gebaut und den Betonrahmen etwas dicker gegossen.
Bau des Rahmens
Begonnen habe ich mit einem Rahmen aus alten Möbelsperrholzplatten, die ich mit der Kappsäge auf Maß geschnitten habe. Der äußere Rahmen ist 25cm hoch und 22cm breit.
Als nächstes habe ich mir einen Einsatz aus Pappelsperrholz gebastelt, innen mit Heißkleber verklebt und die Kanten mit Kreppband verklebt. Dieser wurde dann innen an den Außenrahmen geschraubt. Außen habe ich kleine Holzstückchen als Abstandshalter benutzt, damit die ganze Geschichte gerade wird.
Betonieren
Dann ging es auch schon los. Ich habe mir einen Sack Zement besorgt und aufgrund von Doofheit nicht gescheit gelesen, dass man den mit Sand mischen muss. Also besteht der Messerblock quasi nur aus reinem Zement. Trotzdem hält das erstaunlich gut, weswegen ich mich dazu entschlossen habe, es trotzdem zu benutzen.
Kleiner Tipp übrigens: Wenn man einen Rührquirl eines Handrührgeräts in den Akkuschrauber einspannt, kann man 1A Beton in kleinen Mengen anmischen!
Die Pampe wird dann zwischen inneren und äußeren Rahmen gegossen. Während des Gießvorgangs ist mir aufgefallen dass der Zement wirklich stark nach innen drückt und die dünnen Pappelholzplatten sich nach innen gebogen haben. Daher habe ich passende Hölzer hineingesteckt, damit alles da bleibt, wo es hingehört.
Wichtig ist, dass man während des Füllvorgangs immer wieder mit einem Gummihammer alles abklopft, um Luftblasen aus dem Beton zu treiben.
Nach 3 Tagen Trocknungszeit im Heizkeller konnte man das Holz entfernen.
Nachbearbeitung des Betonblocks
Nach etwas Bearbeitungen mit Schleifpapier und einer Feile waren alle Grate entfernt. Ich habe den Block dann noch mit 240er Schleifpapier ringsherum verschliffen, abgesaugt und mit dem Kompressor abgepustet. Um den Staub zu entfernen, habe ich den Block noch auf den später sichtbaren Seiten mit Babytüschern abgerieben. Allerdings die von Hipp mit 99% Wasser. Wir hatten nämlich keine anderen da. Allerdings staubt der Block somit nicht und fasst sich schön glatt an. Die Optik finde ich ebenfalls passend.
Bau des Holzständers
Als nächstes ging es an den Holzständer. Dazu habe ich ein altes Regalbrett aus Fichtenholz zugeschnitten und geschliffen.
Dieses wurde dann verschraubt (wo man es nicht sieht), mit Ponal verklebt und an den sichtbaren Seiten mit Hartöl eingelassen.
Bei amazon habe ich mir einen großen Pack Schaschlikspieße mit 20cm Länge bestellt. Die waren allerdings ein kleines bisschen zu kurz, weswegen ich hinten noch ein kleines Brettchen angepasst und eingesetzt habe.
Verbinden der beiden Elemente
Der Betonrahmen wurde dann mit Baukleber auf den Holzständer aufgeklebt und das ganze leicht verspannt 48 Stunden im Heizkeller getrocknet.
Füllung mit Schaschlikspießen
Danach landete der Block wieder auf der Werkbank und wurde mit den Schaschlikspießen gefüllt. Benötigt habe ich übrigens knapp 2500 Spieße (grob geschätzt, es waren allerdings in etwa 2,5 1000er-Packungen). Ich habe sie aus optischen Gründen zuerst mit der spitzen Seite nach innen hineingesteckt, allerdings bekommt man so kein Messer in den Block.
Andersherum ist es nicht ganz so schön, funktioniert dafür aber.
Was ein bisschen schade ist, ist, dass an der Front eine hellgraue Vertiefung beim Gießen entstanden ist. Aber je nach Lichteinfall sieht man sie nicht so schlimm.
Der Block wartet jetzt schön gepolstert in einem Karton darauf, dass wir uns bald wieder sehen. Über Weihnachten war es coronatechnisch nicht so einfach, daher wird die Familie nun in Portionen gesehen.
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